Jetzt hab ich doch tatsächlich diesem letzten Konzert die Überschrift „Dreierlei vom Herbst“ gegeben, und nun fällt mir beim genaueren Studium des Haydnschen Cellokonzertes auf, dass dieses Konzert eher einem heiteren Sommertag gleicht, als einem ruhigen Herbstabend.
So festlich und in fast noch barocker Manier scheint es dem jungen Haydn von leichter Feder aufs Papier gepurzelt zu sein, dass ein Gedanke an Herbst sich gar nicht einstellen mag.
Vielleicht hat er das Konzert ja im Herbst geschrieben, man weiß es nicht und ich glaub, man könnte es dem Werk auch nicht anhören, denn selbst wenn es bei Haydn abgründig wird, bleibt er seiner gelassenen Freundlichkeit gegenüber der Welt treu.
Für seinen Brotherren Fürst Ezterházy waren ja selbst seine Messen zu fröhlich, aber Haydn war da anderer Meinung:
„Halten zu Gnaden, aber nicht doch. Schaun S’, wenn ich an den lieben Herrgott denk’, werd’ ich gleich immer so heidenmäßig froh, dass ich mich gar nicht zu lassen weiß.“
So gesehen ist es doch eigentlich völlig egal, welche Jahreszeit grad ist.
Ich wünsche Ihnen einen herrlichen Herbst, Karten bekommen Sie bei München-Ticket, Abonnements haben wir für Sie jederzeit, auch während der laufenden Saison, vorrätig.
Herzlich
Ihr Michael Forster
Benno Forster hat 1968 die Schäftlarner Konzerte ins Leben gerufen. 1972 war die Konzertreihe Teil des offiziellen Olympischen Kulturprogramms. Mehrere Jahre gestaltet Benno Forster das Programm zusammen mit seinem Sohn Michael, bis dieser 2018 mit dem 50. Jubiläum der Konzertreihe die künstlerische Leitung komplett übernommen hat. Es spielen - gemeinsam mit renommierten Solisten - Instrumentalisten aus den drei großen Münchner Symphonieorchestern. Die Musiker des Bayerischen Staatsorchesters, der Münchner Philharmoniker und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bilden seit Jahren das traditionelle Orchester der Schäftlarner Konzerte.
Kloster Schäftlarn gehört zu den bayerischen Urklöstern und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet wurde es 762 als Benediktinerkloster. In den Wirren der Ungarnkriege im 10. Jahrhundert ging es unter. Bischof Otto von Freising erneuerte es 1140 und übergab es den Prämonstratensern, die es bis zur Säkularisation 1803 führten. Ihnen ist auch der Klosterneubau des frühen 18. Jahrhunderts mit seiner hervorragenden Rokokokirche zu verdanken, an deren Bau und Ausstattung so bedeutende Künstler wie Francois Cuvillies, Johann Michael Fischer, Johann Baptist Zimmermann und Baptist Straub beteiligt waren.
Die Wiederbegründung als Benediktinerkloster erfolgte 1866 durch König Ludwig I. mit dem Auftrag, “dass die Ordensmitglieder sich der Seelsorge wie der Erziehung und Bildung der Jugend widmen sollen”. Dieser Tradition fühlen sich Kloster und Gymnasium verpflichtet: Als Lehrer und Präfekten sind auch Ordensangehörige im Gymnasium tätig. Liturgie und Pflege der Kulturgüter und der Natur sind darüber hinaus selbstverständliche Anliegen des Ordens. Mit diesem Selbstverständnis ist Kloster Schäftlarn die ideale Heimat der Konzertreihe “Schäftlarner Konzerte”, deren Veranstaltung ab 2021 der Verein Schäftlarner Konzerte e.V. übernommen hat.
Sie möchten vor dem Konzert in den Biergarten oder nach dem Konzert gut Essen gehen? Nutzen Sie das gastronomische Angebot in der Nähe. Zum Beispiel im Kosterbräu Stüberl gegenüber dem Kloster oder im Gasthaus zum Bruckenfischer an der Isar (ca. 1 km vom Kloster entfernt). Oder Sie genießen Blumenpracht und Springbrunnen im Prälatengarten.
Credits || Fotos: Monika Rittershaus, Stephan Görlich, Angie Ernst, Sigrid Reinichs, Wilfried Hösl, Geoffroy Schied, Alexander Hüls